Über
Hamburg wurde das dänische Städtchen Odense schliesslich um die
(sonntägliche) Mittagszeit erreicht, wo nach einem halbstündigen Marsch auch
schon das vielfältige Sportzentrum bestaunt werden konnte - es sollten
schliesslich gleich zwei Grounds gekreuzt werden. Im Fionia Park, benannt
nach einer Bankgesellschaft, hielt sich das Zuschaueraufkommen aufgrund des
unattraktiven Gegners eher in Grenzen. Das Stadion vermag allerdings mühelos
auch höheren Ansprüchen zu genügen:
Die vier alleinstehenden Tribünen (nur der "Oberrang" ist jeweils
überdacht) sind vollständig mit weissen und blauen Sitzschalen bestückt,
wobei die Haupttribüne mit ihrer imposanten Glasfront speziell heraussticht;
in den Ecken sind zudem noch die Überreste der alten Stehplätze auszumachen.
Und die ersten Eindrücke zur dänischen Fankultur? Die optischen Hilfsmittel
der beiden Fanlager sind heute identisch: Beim (getrennten) Einmarsch der
Teams werden einige Fahnen in den Clubfarben geschwenkt und eine geringe
Menge Konfetti auf das Spielfeld befördert.
Die heimischen Kicker, zuvor eindeutig mit dem umfangreicheren Intro
beschenkt, bedankten sich ihrerseits mit einem frühen Führungstreffer, wovon
sich die Gäste aus Ostjütland vorerst (auch neben dem Platz) nicht mehr
erholen konnten. Der weitere Spielverlauf brachte die aktuelle Tabellenlage
der beiden Teams perfekt zum Ausdruck: Die aufblühenden Gäste - in der
Meisterschaft nur knapp über den Abstiegsrängen liegend - erspielten sich
plötzlich mehrere ansehnliche Torchancen, doch das vorentscheidende 2:0 durch
einen herrlichen Flugkopfball fiel erneut zugunsten des Zweitplatzierten in
der dänischen SAS Ligaen.
Eine kleine Rauchaktion der stummen Gästefans wurde nur deshalb wahrgenommen,
weil die dunklen Schwaden penetrant unter dem Tribünendach verharrten - auch
auf dem Spielfeld schadeten sich die Gäste durch mangelnde Chancenauswertung
selbst; gleichzeitig zelebrierten die Supporter von OB (Odense Boldklub) ihre
ausgelassene Stimmung in voller Lautstärke bis nach Spielschluss.
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