FK
Sarajevo |
0:0 Zus.: 15’000 Premijer Liga 15.10.2020 |
FK Zeljeznicar |
Da man erst um 1 Uhr morgens von Dublin
zurückkehrte, pennte man gleich bei Panda im „Negerhöttli“,
denn um 7 Uhr sollte es bereits wieder weitergehen. Um halb 3 Uhr wurde man
jedoch noch von einer doch ziemlich hacke dichten Dame geweckte, welche in
der Küche nach Röösti suchte.... Der Flug von Zürich über Ljubljana nach Sarajevo
war recht kurzweilig, besonders die 3 Stunden Aufenthalt in Ljubljana brachte
man mit Pivo für 2 Franken gut über die Runde. Strongbow war leider schon alle, da sich noch immer
haufenweise Schotten, welche am Mittwoch beim Länderspiel waren, am Flughafen
rumtrieben und sich da mächtig die Kante gaben. Am
Flughafen von Sarajevo für 60 Euro gleich ein Doppelzimmer in der City
reservieren lassen, fuhr man mit dem Taxi zu diesem. Auto wird da gefahren,
wo Platz ist, heisst überholen kann man auf beiden
Seiten und wenn beim einbiegen auf eine Hauptstrasse kein reinkommen ist,
fährt man halt mal auf der Gegenspur und drückt vor dem entgegenkommenden
Auto schnell rein. Das Hotel gleich beim „Hauptplatz“ war dann das wohl
modernste Gebäude, das wir in Sarajevo gesehen haben. Zu Fuss
gings zum Bahnhof wo das Ticket für den Nachtzug
vom Samstag nach Budapest gelöst wurde. Für 87 Marka (ca. CHF 60.00) bekam
man das gewünschte Ticket, Schlafwagen oder Couchette
konnte keiner reserviert werden, wieso folgt später. Unterwegs kaufte man
auch gleich das Ticket für das Derby vom nächsten Tag, für CHF 7.50 gönnte
man sich ein Haupttribünenticket. Nach ein paar Bierchen ging man zeitig ins
Bett, da man immer noch etwas vom Ausflug nach Dublin angeschlagen war. Gut ausgeschlafen ging man auf dem Weg zum Stadion
noch ein paar Bierchen trinken und etwas essen. Das Stadion liegt am
Stadtrand von Sarajevo umgeben von Bergen und 2 kleineren so wie einem grossen Friedhof, auf welchen wohl eine Menge Kriegsopfer
begraben sind. Von der Krone des Stadions beobachtete man noch die
geschlossene Ankunft der Gästefans, ehe man sich einen guten Platz suchte.
Nach einem WC suchte man fast vergeblich, denn es gibt zwar ein WC, jedoch
ohne Licht, so passte man sich den Sitten des Landes an und erleichterte sich
an eine Wand im Lichtkegel seines Natels, ob da
jetzt eine Ablaufrinne war oder nicht kann ich
nicht sagen. Das Spiel konnte nur durch das doch recht harte einsteigen
beider Seiten überzeugen. FK Sarajevo hatte klar die besseren Chancen, sie
hätten wohl den ganzen Tag spielen können und es wäre kein Tor gefallen. Mit
18'000 Zuschauern war das Stadion in den Kurven, der Gegengerade und der
Haupttribüne doch recht ansprechend gefüllt. Die Heimkurve präsentierte zu
Spielbeginn eine Choreo in Form einer Blockfahne,
auf der eine weiss-blaue WC-Schüssel zu sehen war.
Durch einen Schlitz in der Blockfahne sollte irgendwas aus dem Klo aufsteigen
oder das Klo runtergespühlt werden. Die Gästefans zündetet darauf ca. 30 Bengalen, welche alle auf der
Laufbahn entsorgt wurden. Die Stimmung war sehr gut, in einem überdachten
Stadion ohne Laufbahn wäre sicher noch mehr möglich gewesen, das
Sarajevo-Derby ist aber ganz sicher ne Reise wert. Nach dem Spiel musste man
mit dem Zeljo-Pöbel in Richtung Stadt laufen. Als
man unter einer Brücke durch musste, wurde von oben ein paar Steine und
Flaschen runtergeschmissen, die Polizei war jedoch
schnell zur Stelle und vertrieb die Sarajevo-Leute von der Brücke. Nach dem Spiel das Gepäck im Hotel abgeholt, kaufte
man sich im Laden um die Ecke noch ein paar Dosen Bier für die Fahrt nach
Budapest. Vorher noch ein Bierchen im Bahnhofs-Restaurant genehmigt ging man
zum angegebenen Bahnsteig. Da stand jedoch nur eine alte bosnische Lok mit 2
Waggons. Dies war dann auch der ganze Zug bis zur kroatisch-ungarischen
Grenze. Da es nur wenig Leute hatte, konnte man sich
in einem 6er-Abteil lang machen. Die Nacht war auf Grund der kurzen Abstände
zwischen den Grenzen nicht wirklich erholsam aber man war wenigsten halbwegs
pünktlich um 9 Uhr in Budapest. Mehr Fotos: http://www.themaniacs.org/galerija/sezona0506_sarajevo_zeljeznicar_00
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